Sizilien. Die zweitgrößte Insel des Mittelmeeres hat viel zu bieten.
Der erste Gedanke der Menschen ist: "Mafia". Erst der zweite befasst sich mit der Insel an sich. "Ätna".
Doch auch dann sollte noch weiter gedacht werden.
Wir besuchten die Nordküste zwischen Messina im Osten und Palermo im Westen und haben wunderschöne, alte Städt und von Bergen geprägte Landschaften erlebt.
Sizilien besteht zu 80 % aus Berglandschaften. Der wohl bekannteste Berg ist der Vulkan Ätna. Mit seinen ca. 300 Kratern beherrscht er den Osten der Insel .
Mit dem Reisebus oder dem Privatwagen kann man bis zu einer Höhe von ca. 1900 m fahren. Weiter geht es mit der Seilbahn oder zu Fuß bis auf eine Höhe von ca. 2500 m.
Ab hier nimmt man ein Geländefahrzeug oder auch wieder die eigenen Beine.(Nicht sehr empfehlenswert da die Geländefahrzeuge eine Menge an Staub aufwirbeln, der den mutigen Wanderer einhüllt). Die Geländewagen fahren bis auf 2900 m hinauf wo Bergführer den interessierten einmal um den Krater herum führen und einige Erklärungen auf Italienisch, Englich ja sogar in einzelnen Fällen auf Deutsch geben.
Ganz wichtig:
Bitte unbedingt an feste Schuhe und warme Kleidung denken. Auch wenn im Tal 30° C herrschen, auf 3000 m pfeift einem der Wind sehr kalt und auch nicht gerade sanft um die Ohren.
Cefalú
Trotz lebhaftem Tourismus ist die mittelalterliche kleine Stadt noch immer das was sie einst war. Wunderschön und malerisch direkt am Meer gelegen. Mit ihren schmalen Gassen, dem Dom und dem herrlichen Strand ist Cefalú eine echte Perle Siziliens. Das Verkehrschaos, wie es in Italien ja üblich ist, hält sich zwar in Grenzen und ist mit dem von Palermo oder anderen Großstädten nicht im Mindesten zu vergleichen, jedoch sollte man auch hier auf deutsche Fahrweise verzichten.
Selbst in engen Gassen fahren Roller links und rechts an einem vorbei.
Innerhalb des Stadtkerns ist parken nicht einfach, wenn auch möglich.
Man sollte besser auf den großen Parkplatz an der Lungo Mare (Promenade) ausweichen. Dieser ist erreichbar über die Via Maestro V. Pintorno .Von hier aus ist man in nicht einmal 5 Min. im Stadtzentrum und auch der Preis ist ok. 6,- € für 12 Stunden. (Einheitstarif)
Der Dom:
Der zwischen 1140 und 1267 gebaute Dom befindet sich, wie sollte es anders sein, an der Piazza Duomo im herzen der Altstadt am Fuße des " La Rocca". Er stammt aus der Zeit der Normannen und ist tgl. geöffnet.
"La Rocca" ist das Wahrzeichen von Cefalú und erhebt sich über 270 m im Rücken der Stadt.
Ein Weg führt bis auf den Gipfel wo man den Diana Tempel und die Reste eines Castellos besuchen kann. Doch noch viel mehr lohnt sich der Aufstieg für die Aussicht. Ein traumhafter Blick über das Meer und die Stadt belohnt den der sich an den Aufstieg gemacht hat.
Feste Schuhe sind von Vorteil. Es sind zwar einige mit Flip-Flops hoch gestiegen, aber ob das so schlau war?
An klaren Tagen sind sogar die Liparischen Inseln zu sehen.
Alle Reiseveranstalter und auch die Reisebüros der Stadt bieten Fahrten hierhin an.
Im Hinterland von Cefalú befindet sich der kleine Ort Castelbuono.
Fährt man auf der SS 113 durch Cefalú hindurch zweigt die SS 286 rechts in Richtung Castelbouno ab. Über die malerische Bergstraße erreicht man den Ort mit seinem alten Castello, von dem niemand weiß, wann es erbaut wurde.
Möchte man nicht den gleichen Weg zurückfahren und hat etwas Mut, dann sollte man von Castelbouno in Richtung Petralia Soprana fahren und dann weiter auf der SS 120 über Cerda zurück in Richtung Meer und SS 113.
Mut? Warum das?
Nun, zwischen Petralia Soprana und Cerda ist die Straße teilweise in einem sehr schlechten Zustand (wir fuhren diesen Weg im September 2014). Vermutlich sind die Absackungen noch Reste eines Erdbebens. Eine Geschwindigkeit von 20 km/h ist mancherorts schon zu hoch.
Aber auch das muss man mal erlebt haben.
Palermo. Hauptstadt Siziliens und chaotische Verkehrsverhältnisse.
Gegen Palermo ist Neapel ein verkehrsberuhigter Bereich.
Wer sich also nicht 100 prozentig mit italienischer Fahrweise auskennt und in Palermo weiß wo er hin muss, der sollte sich einer Reisegruppe anschließen und die Stadt so erleben.
Denn es gibt nur 2 Verkehrsregeln in Palermo:
1.) beachte die Ampeln. Diese werden respektiert.
2.) der Schnellere / Stärkere hat Vorfahrt.
Mit einer Reisegruppe gibt man die Verantwortung für sicheres Fahren in die kundigen Hände eines Busfahrers. Diese sind wahre Helden. Hier zu fahren verlangt viel.
An einem Punkt der Anfahrt steigt jemand zu und verteilt Headsets über die man die Erklärungen der Reiseleiter hören kann. Palermo ist eine sehr laute Stadt und da ist es für die Reiseleiter von Vorteil nicht andauernd laut reden zu müssen. Wenn man dann auch noch Monreale besucht, und das sollten sie unbedingt, ist auch hier die Art der Kommunikation sehr angenehm.
Der normannisch Dom ist auf ca. 6300 qm mit prächtigen Goldmosaiken, welche Szenen aus dem alten und neuen Testament zeigen verziert.(größter Mosaikzyklus des Abendlandes !)
Ein weiteres Ziel in Palermo war für uns das Convento dei Cappuccini.
In den Katakomben wurden zwischen 1599 und 1881 ca. 8000 Mönche, Priester und reiche Bürger bestattet.
Die mumifizierten Leichen hängen hier nach Rang und Geschlecht getrennt an den Wänden oder ruhen in offenen Särgen.
Die hier wohl bekannteste Leiche ist die der kleinen Rosalia Lombardo. Sie starb am 06. Dezember 1920 kurz vor ihrem 2. Geburtstag an einer Lungenentzündung.
Da ihr Vater, der General Mario Lombardo nicht in Palermo zugegen war und er seine Tochter unbedigt vor ihrer Bestattung noch einmal sehen wollte, beauftragte er den Chemiker Alfredo Salafia den Körper seiner Tochter zu konservieren.
Die Kapuziener Mönche machten eine Ausnahme, die Bestattungen waren seit 1881 ja beendet worden, und ließen Rosalia in den Katakomben zur letzten Ruhe betten.
Noch heute sieht es aus als würde sie hier lediglich schlafen.
Ein großes Bedürfnis ist es uns hier eines allen zukünftigen Besuchern der Katakomben auf den Weg zu geben.
Bitte respektieren sie die Totenruhe. Dies ist eine Begräbnisstätte und keine Ausstellung im Sinne eines Museums.
Wir fanden es sehr befremdlich, dass einige Menschen sich nicht davor scheuten vor den Toten zu posieren um sich in die Kamera lächelnd ablichten zu lassen.
Nicht nur das an jeder Ecke Schilder hingen, die das Fotografieren verbieten, so sollte es für jeden selbstverständlich sein hier keine Fotos zu machen.
Wer Bilder braucht um sich an diesen Ort zu erinnern, dem sei folgender Link ans Herz gelegt.