Special thanks to Susi and his Team.
Was für ein Erlebnis!
Am 17.02.2016 machten wir uns auf, um im finnischen Rukatunturi, ca. 20 Autominuten nördlich von Kuusamo, mit dem Huskyschlitten die Wälder unsicher zu machen.
Auf der Husky - Farm Erä-Susi fanden wir den richtigen Ort, um ein Abenteuer der besonderen Art zu erleben.
Reisen wie diese kann man über den Anbieter Huskytrack.de buchen.
Beide, den Anbieter und die Farm, findet ihr in der Linksammlung.
Als sich für uns die Tür des Flughafens öffnete und wir Ausschau nach unserem Abholer hielten, erblickten wir einen Mann in Lederkleidung mit einer Fellweste und mit einer Fellmütze auf dem Kopf. Er sah aus, als hätte er gerade einige Filmaufnahmen für einen Trapperfilm über das Leben des Jack London abgedreht und nur vergessen das Kostüm abzulegen.
Doch nein. Es war Susi, der Eigentümer der Husky-Farm.
Er brachte uns zu einem Haus, welches für 6 Personen ausgelegt war, und meinte: so hier werdet ihr übernachten, ihr habt das Haus für euch ganz alleine.
Zu unserem Erstaunen hatten wir nicht nur das, sondern auch noch eine eigens für uns abgestellte Mitarbeiterin, die für unser leibliches Wohl sorgte. Sie kam extra für uns herüber und bereitete Frühstück und Abendessen zu.
Tag 2:
Wir hatten den gesamten Tag um uns mit den ca. 200 Huskys auf der Farm anzufreunden, anderen Gästen bei ihren Vorbereitungen zur Tour zuzusehen oder mit den Mitarbeitern der Farm interessante Gespräche über das Leben und Wesen der Hunde zu führen.
Hier lernten wir auch unseren Guide Petri für unsere bevorstehende Tour kennen.
Er zeigte uns einige andere Bewohner der Farm. Außer den Alaska und Sibirian Huskys leben noch diverse andere Tiere hier. Rentiere, Schafe, Pferde, Hühner, Gänse und sogar ein Lama.
Wir bekamen schon vorab einen Einblick, was es bedeutet die Huskys in ihr Zuggeschirr zu bringen. Uns sollte eine anstrengende Aufgabe bevor stehen.
Kaum merken die Hunde das es los gehen soll, sind sie kaum noch zu bändigen. Ein Geräuschpegel entwickelt sich, dass man kaum sein eigenes Wort versteht. Die Hunde ziehen und zerren an den Leinen als ginge es um ihr Leben. Hier lässt sich dann auch erahnen was für eine Kraft sie entwickeln können.
Kaum löst man die Sicherungsleine des Schlittens, ist nur noch das Rauschen der Kufen zu hören und die Hunde schießen los in die Winterlandschaft.
Voll mit frischen Eindrücken machten wir uns auf, die Natur der näheren Umgebung zu erkunden. Wir machten, wie sich erst später herausstellte, einen Marsch von ca. 10 Kilometern durch die verschneite Landschaft und gingen einen Teil des Weges, den wir morgen nehmen sollten.
Es geht los. Nach einem reichhaltigen Frühstück frisch gestärkt, treffen wir Petri und bekommen "unsere" Huskys zugewiesen.
Meine 6 sind die Leithunde Silja & Pouta, die ausdauernden Inka & Muumi und das Power-Pack
Rusina & Tassu.
Nach anfänglichen leichten Schwierigkeiten habe ich alle 6 in das Zuggeschirr bekommen und es kann losgehen.
Nach dem irren Lärm beim Einschirren genieße ich jetzt die Ruhe der Natur und lassen die Landschaft an mir vorüber gleiten.
Ich hatte mein ganzes Leben noch nie so intensiv mit Hunden zu tun und hatte deswegen leichte Bedenken. Aber diese Tiere haben mir schon bei unserer ersten Begegnung gezeigt, dass ich da total falsch lag.
Es ist ein herrliches Erlebnis mit diesen treuen und menschenfreundlichen Hunden zusammen zu sein.
Diese Freude zu sehen, die sie empfinden wenn man sich mit ihnen beschäftigt, sie streichelt, mit ihnen schmust und die Tour vorbereitet.
Das ist wirklich sehr stark. Es entwickelt sich ein Gemeinschaftsgefühl, welches man im Beisammensein mit fremden Menschen manchmal vermisst.
Für die Hunde sind wir völlig fremde und doch haben sie ein Vertrauen, welches beispiellos ist.
Nach einer Rast um die Mittagszeit geht es weiter zu der "Wildnishütte" in der wir die Nacht verbringen. Hütte ist gut. Das ist schon fast ein Palast. Fernseher, 2 separate Schlafzimmer, Kamin , Sauna. Was das Herz begehrt.
Erst einmal die Hunde versorgen, Lager herrichten, Zuggeschirre entfernen und Futter verteilen.
Ganz wichtig ! Kräftige Streicheleinheiten verteilen und nur keinen der 6 treuen Freunde vernachlässigen.
Ein Abendessen in der Lodge ist geschmacklich auch ganz neu für uns. Elch-Buletten. Sehr lecker. Man sollte meinen hier Wildgeschmack wie bei Einheimischem Dammwild zu schmecken, aber das ist nicht so. Elch ist dem Rindfleisch sehr ähnlich. Etwas saftiger vielleicht.
Auch am kommenden Morgen werden wir schon von unseren neuen Freunden freudig erwartet. Wir verteilen Wasser mit etwas Fleischeinlage und gehen dann selbst zum Frühstück.
Dann geht es wieder los. Auf einem teilweise anderen Weg machen wir uns auf den Rückweg zur Husky-Farm.
Mittlerweile haben wir schon Routine beim Schlittenfahren und kommen sehr gut klar. Der Weg zurück wird zum wahren Erholungstrip.
Petri fährt teilweise mit dem Motorschlitten ausser Sichtweite, sodass man glauben kann mit seinem Gespann ganz alleine in der Wildnis zu sein.
Ein herrliches, befreiendes und ruhiges Gefühl der Einsamkeit.
Zurück auf der Farm kümmern wir uns nocheinmal um unsere Huskys. Da wird nochmal kräftig gestreichelt und geknuddelt. Schweren Herzens müssen wir Abschied nehmen.
Bei einem letzten Abendessen mit Susi, dem Betreiber der Farm (Susi ist das finnische Wort für Wolf) bekommen wir eine weitere Spezialität des Nordens serviert.
Rentier Stew. Sehr lecker und noch einmal ein ganz neues Geschmackserlebnis.
Wir unterhalten uns lange und lassen unsere Eindrücke der letzten 2 Tage noch einmal Revue passieren. Auch Susi hat ein paar tolle Geschichten auf Lager. Wir hatten viel Spaß.
Früh am Morgen werden wir mit einem Taxi zum Flughafen gebracht. Eigentlich wollte Susi uns faren. Sein VW-Bus wurde jedoch über Nacht eingeschneit und kam aus einer Schneewehe nicht mehr heraus.
So verlief die Verabschiedung kurz aber herzlich.
Mit Finair ging es für weitere 1 1/2 Tage nach Helsinki.
Hier nahmen wir die Gelegenheit war uns die finnische Hauptstadt noch ein wenig anzusehen.
Am 22.02.2016 ging das Abenteuer dann endgültig zu Ende.
WAS FÜR EIN ERLEBNIS !
Ich kann mir sehr gut vorstellen, so etwas noch einmal zu machen. Dann wahrscheinlich die 5-Tage-Tour.